Matratzen Test
Man verbringt etwa ein Drittel des Lebens im Bett. Deshalb sollte man eine richtig gute Matratze haben. Entdecken Sie die Testsieger im Matratzen Test!
KaltschaummatrazenJede zweite verkaufte Matratze wird aus aufgeschäumten Polyurethan gefertigt. Dieser Typ bietet ein sehr gutes Verhältnis von Preis und Leistung.
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FederkernmatratzenDer „Klassiker“ unter den Matratzen. Nach wie vor beliebt und häufig gekauft. Besonders günstig sind Bonnellfederkernmatratzen (taillierte Stahlfedern, die mit spiralförmigen Draht in Reihen gehalten werden). Deutlich aufwändiger sind Taschenfederkernmatratzen (Stahlfedern einzeln in Stoffsäckchen eingenäht), die mehr Komfort bieten.
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Viscoelastische MatratzenUnten Kaltschaum, oben Memory Foam („sich erinnernder Schaum“) aus der NASA-Weltraumforschung. Nach Veränderung der Schlafposition nimmt der Memory Foam seine ursprüngliche Form wieder ein. Mit diesem Matratzentyp zieht High-Tech ins Schlafzimmer ein.
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LatexmatratzenAus natürlichem Kautschuk oder synthetischem Latex. Latexmatratzen waren einmal die absolute Spitzenklasse, doch die günstigeren Kaltschaummatratzen dürfen dank Fortschritte in der Produktionsttechnologie heute diesen Spitzenplatz einnehmen.
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Was zeichnet eine gute Matratze aus?
Anhand der folgenden Kritierien lässt sich ein sehr gutes Produkt beschreiben:
- Liegeeigenschaften
Die wichtigste Eigenschaft sind die Liegeeigenschaften. Hier kommt es auf Flexibilität, Punkt-Elastizität, ergonomisch richtige Liegehaltung und Geräuschfreiheit an. - Langlebigkeit
Die teure Anschaffung sollte über viele Jahre hinweg optimale Schlafbedingungen gewähren. Es sollten sich nicht schon nach kurzer Zeit Kuhlen bilden – oder gar ein „durchgelegenes“ Gefühl einstellen! - Handhabung
Leichtes Wenden ist wichtig. Doch leider gibt es immer wieder Billigmodelle ohne Griffe. - Gesundheit
Matratzen dürfen keine Schadstoffe enthalten oder einen unangenehmen Geruch haben. - Preis
Teurer muss nicht immer besser bedeuten! Viele Anbieter machen Rechnungen auf, dass ein Modell für 2.000 Euro nur 55 Cent pro Tag kostet (sofern man von einer Nutzungsdauer von 10 Jahren ausgeht). Diese Kalkulation ist zwar mathematisch richtig, kann aber auch über die Tatsache hinweg täuschen, dass es qualitativ keinen Unterschied zu deutlich günstigeren Produkten gibt.
Das Mysterium der Härtegrade
Nichts ist verwirrender als das System der Härtegrade. Denn jeder Hersteller scheint ein anderes System zu benutzen.
Die wichtigste Regel: Je schwerer eine Person ist, desto höher sollte der Härtegrad sein.
- Härtegrad 1 (H1): relativ weich, ideal für maximal 60 kg Körpergewicht
- Härtegrad 2 (H2): mittlere Härte, ideal für Körpergewicht von 60 bis 85 kg
- Härtegrad 3 (H3): relativ hart, ideal für Körpergewicht über 85 kg
Manche Hersteller benutzen auch Systeme mit 5 Härtestufen oder noch mehr (was die Auswahl noch schwerer macht). Wieder andere Produzenten haben auch Tabellen, die anhand der Größe und den Körperproportionen den richtigen Härtegrad bestimmen.
In den meisten Fällen ist jedoch H2 die richtige Härte. Dies ist besonders wichtig für Paare, die für ihr Bett nur eine einzelne, große Matratze anschaffen wollen.
Stiftung Warentest & Matratzen
Die Stiftung Warentest veröffentlicht jedes Jahr mindestens einen Matratzen Test. Üblicherweise greifen sich die Tester dieser unabhängigen Organisation einen bestimmten Matratzentyp, beispielsweise Kaltschaummatratzen oder Federkernmatratzen.
Bewertungskriterien
Um einen fairen Vergleich aller getesten Produkte zu gewährleisten, zieht die Stiftung Warentest ein standardisiertes Protokoll heran. Die folgenden Bewertungskriterien finden dabei Anwendung.
- Liegeeigenschaften (35% der Gesamtnote)
Dieses Bewertungskriterium beschreibt, wie gut man auf einer Matratze liegt. Um subjektive Verzerrungen auszuschließen, beobachten 5 Experten unabhängig voneinander, wie Testpersonen auf der Matratze in unterschiedlichen Schlafpositionen liegen. Zahlreiche Parameter wie Kontaktfläche, Widerstand und Geräusche bei Lageänderungen sowie Punktelastizität gehen in die Bewertung ein. - Schlafklima (5%)
Die vom Körper abgegebene Feuchtigkeit lässt Matratzen (vor allem Modelle aus Kaltschaum) schnell altern. Zusätzlich ist ein zu warmes Schlafklima schlecht für erholsamen Schlaf. Deshalb werden Feuchte und Wärme protokolliert. - Haltbarkeit (20%)
Da Matratzen nicht gerade eine billige Anschaffung sind, erwarten Verbraucher – zurecht – eine lange Lebensdauer. Im Test simuliert die Stiftung Warentest die Nutzung über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren, indem sie eine 140 kg schwere Walze 30.000 Mal über die Matratze rollen lässt.
Zusätzlich wird ein Stresstest durchgeführt, bei dem die Matratze nach 24 Stunden in der Klimakammer bei 37 Grad Celsius und 80% Luftfeuchte für weitere 16 Stunden mit 1000 N belastet wird. - Bezug (10%)
Auch der Matratzenbezug spielt eine wichtige Rolle. Er wird im Hinblick auf Waschverhalten (kein Einlaufen!), Fleckenbildung bei Nässe und Verarbeitung überprüft. - Gesundheit und Umwelt (10%)
Schadstoffe und unangenehme Gerüche haben in Matratzen nichts verloren. Deshalb werden die Testprodukte 24 Stunden und 4 Wochen nach Entfernen der Verpackungsmaterialien untersucht. Bei der Schadstoffprüfung werden Bezüge und Innenkomponenten auf Weichmacher, Pestizide und andere Schadstoffe geprüft. - Handhabung (10%)
Für lange Lebensdauer und Schlafkomfort ist regelmäßiges Wenden erforderlich. Ohne Griffe und bei hohem Gewicht ist das eine nerven- und kraftaufreibende Arbeit. - Deklaration und Werbung (10%)
Dieses Bewertungskriterium berücksichtigt die Angaben der Hersteller zu ihren Produkten. Leider müssen die Tester der Stiftung Warentest hier oft den Käufer verwirrende Angaben feststellen. Besonders dreist sind Hersteller, die beispielsweise mit „FCKW-frei“ werben, obwohl FCKW seit vielen Jahren in der Herstellung verboten ist. Oft werden auch irreführende oder schlichtweg falsche Angaben zur Eignung für Allergiker gemacht.
Besonderheiten beim Test
Die Liegeeigenschaften sind – nicht nur für die Stiftung Warentest – das wichtigste Bewertungskriterium für eine Matratze. Deshalb ist hier eine objektive und für vom Körperbau her verschiedene Personen gültige Vorgehensweise erforderlich.
Seit 2012 sieht das Testprotokoll vor, dass die Liegeeigenschaften anhand von vier unterschiedlichen Körpertypen beurteilt werden müssen.
- Großer, normal gebauter Mann
- Großer, schwerer Mann mit Bauchansatz
- Kleine, normal gebaute Frau
- Kleine, kurvenreiche Frau
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung lassen sich nach Angaben der Universität Kiel und Sporthochschule Köln einer dieser Gruppen zuordnen.
Wie zu erwarten, gibt es nur wenige Produkte, die für alle diese Körperkonstitutionen gleich gut geeignet sind. Beim Ehebett kann es deshalb durchaus richtig sein, zwei verschiedene Matratzen zu kaufen, vor allem bei Partnern mit deutlichem Gewichtsunterschied.
Aktuelle Testergebnisse
Zuletzt wurden Testberichte zu Taschenfederkernmatratzen (Ausgabe 4 / 2013) und Kaltschaummatratzen (Ausgaben 1 /2012 und 11 / 2012 sowie 9 / 2013) veröffentlicht.
Einen Überblick über 152 geteste Matratzen aller Typen befindet sich hier. Allerdings sind die meisten Inhalte nur für Abonnenten abrufbar.
Weitere empfehlenswerte Testberichte im Internet
Da man täglich für viele Stunden auf einer Matratze liegt, lassen sich viele Matratzen Tests im Internet finden. Besonders empfehlenswert sind die folgenden Testberichte:
- Öko-Test Latexmatratzen Test (Dezember 2012)
Öko-Test untersuchte 9 Matratzen von Herstellern wie allnatura, dunlopillo und Ikea. Mit der Ausnahme von Ikea handelt es sich um recht hochpreise Produke, die teilweise deutlich über 400 Euro kosten. Die kompletten Ergebnisse sind leider kostenpflichtig. - Öko-Test Kompakt Schlafen (Februar 2010)
In dieser Sonderausgabe zum Thema Schlafen hat die Öko-Test Redaktion nicht nur Matratzen, sondern auch Bettdecken, Nackenstützkissen und Schlafmittel unter die Lupe genommen (zur Öko-Test Website).
Matratzen Test – wozu?
Die Zeit im Bett kann eine Quelle der Erholung sein – oder der pure Albtraum. Natürlich hat gesunder und erholsamer Schlaf viel mit der Psyche zu tun, aber die Rolle des Betts ist nicht zu unterschätzen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen nicht auf jeder Matratze gleich gut schlafen. Deshalb empfiehlt sich die Beantwortung von fünf Fragen in unserer Matratzen Kaufberatung, um den richtigen Matratzentyp herauszufinden.
Doch mit dem richtigen Matratzentyp ist es noch nicht getan. Innerhalb der verschiedenen Typen gibt es große Unterschiede. Es ist ähnlich wie bei Autos – nicht alles, was vier Räder hat, fährt sich gleich gut!
Deshalb möchten wir an dieser Stelle allen helfen, die das beste Modell suchen. Wir und Organisationen wie die Stiftung Warentest schauen uns regelmäßig das verfügbare Angebot an und bestimmen dann im Matratzen Test die besten Modelle. Dabei finden die Kriterien Anwendung, über die wir weiter oben gesprochen haben.
Wir wünschen uns, dass Ihnen diese Inhalte hilfreich sind und Sie schon bald in den süßen Schlaf sinken!